Offene Wasserhaltung
Offene Wasserhaltung
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Das System der offenen Wasserhaltung ist die älteste Art der Wasserhaltung, die wir kennen.
Hierbei wird das aus der Sohle und Böschung austretende Sickerwasser mit einem System von Drainagesträngen gefasst und schematisch angeordneten Pumpensümpfen zugeleitet. Die Drainagestränge aus Polypropylen oder HDPE bestehen aus ganz oder teilweise geschlitzten Rohren. Die Einbettung der Drainagestränge erfolgt in filterstabilen Kiessand- oder Schotterpaketen. Die Ableitung des gefassten Wassers erfolgt mit Schmutzwasser- oder Drainagepumpen, die im Regelfall mit Niveauregelanlagen ausgerüstet sind. Das System der offenen Wasserhaltung bringt den geringstmöglichen Eingriff in den umliegenden Wasserhaushalt und ist damit in den Betriebskosten im Regelfall das günstigste Wasserhaltungssystem. Bei standfesten Bodenformationen der Bodenklassen 5 – 7 reicht meist die Installation einer offenen Wasserhaltung aus, um die Baugrube für die Gründungsarbeiten zu entwässern. Heute wird die offene Wasserhaltung auch oft aus Gründen der Kostendämpfung und zur Minimierung der Auswirkungen der resultierenden Absenktrichter eingesetzt, wenn die Tiefgründungsarbeiten abgeschlossen sind. Dann wird auch der abgesenkte Wasserspiegel im Baufeld langsam wieder angehoben und damit die Förderrate an Grundwasser und somit auch die Auswirkung auf das Umfeld zurückgenommen. Ansicht: Baugrube für eine großflächige, eingeschossige Tiefgarage und Kelleranlage, die sich durchgängig unter mehrere Wohnblocks erstreckt. Bei den tieferen Bereichen der Baugrube, wie Fahrstuhlunterfahrten und Treppentürme sowie Technikkeller wurde der Grundwasserspiegel zunächst mit verlorenen OTO-Spülfilterhaltungen abgesenkt. Anschließend wurde der Grundwasserspiegel über die gesamte Gründungsfläche mit einer offenen Wasserhaltung auf dem erforderlichen Absenkniveau gehalten und später stufenweise hochgefahren. |